... Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen dient, fand eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Podium für alle“ im Haus der Kulturen statt. Hier waren alle Menschen eingeladen, ihre Sichtweise zur Inklusion mit allen Teilnehmenden zu besprechen.

Dieses Podium war Teil des Aktionstages “Mehr Inklusion – weniger Barrieren für uns”, welcher von der Freiwilligenagentur Jugend-Soziales-Sport e.V. Braunschweig mit zahlreichen Ehrenamtlichen organisiert wurde.

Das Kreativlabor Siegfriedviertel beteiligte sich sehr gerne an dieser Veranstaltung, denn Barrierefreiheit fängt schon im eigenen Kopf an. Inklusion kann nämlich nur funktionieren, wenn alle Menschen mitmachen und sich engagieren. Wir haben einen inklusiven Zeichentreff, einen offenen Krocketkurs und die Teilnahme an unserer  Video-Performance “Auf Augenhöhe” angeboten, an der sich viele Besucher*innen lebhaft beteiligt haben.

Und genau deswegen engagieren wir uns am Aufbau eines gemeinsamen Netzwerks, das uns zusammenführt und dafür sorgt, seine eigenen Denkweisen zu reflektieren und auch Barrieren zu erkennen, die anderen Mitmenschen im Weg stehen können.

Gemeinsame Aktionen, wie der Protesttag, mildern Berührungsängste und helfen Menschen mit Beeinträchtigungen, gesehen zu werden. Das ist wichtig, um sich für die eigenen Bedürfnisse und Rechte einsetzen zu können. Obwohl sich schon viel im Bereich Inklusion getan hat, gibt es trotzdem Barrieren, die schwer zu überwinden sind. 

Menschen sind nicht behindert, sie werden behindert!

Deshalb ist viel Aufmerksamkeit und Kreativität gefragt, um diese alltäglichen Grenzen abzubauen. Standards sollten also unbedingt verändert werden - und das fängt schon bei der Planungsarbeit, wie z. B. mehr Aufzüge in öffentlichen Gebäuden, an. Mehr Mobilität bedeutet eine größere Chance, am öffentlichen Leben teilnehmen zu können.

Neben barrierefreier Gebäudeplanung gibt es auch einige Kritikpunkte in der Bildungsarbeit. Dabei gibt es immer noch zu wenig Schnittstellen zwischen Schule, Ausbildung und Studium.

Jede Diskriminierung macht traurig!

Es passiert oft, dass Menschen mit Behinderungen diskriminiert und in ihrem Sein abgewertet werden. Allein das Wort „behindert“ ist mit vielen Vorurteilen behaftet und wird mitunter (manchmal gedankenlos) als Beleidigung benutzt.

Daneben spielt Gewalt eine große Rolle. So berichtete eine Teilnehmerin in der Podiumsdiskussion, Augenzeugin einer Straftat geworden zu sein, in der Jugendliche versucht hätten, eine Rollstuhlfahrerin auf die Straßenbahngleise zu schubsen.

Auch ist es schon vorgekommen, dass Betroffene, die in Pflegeheimen wohnen, vernachlässigt und nicht gut behandelt werden, wie eine weitere Teilnehmerin des Podiums berichtet. 

In Verkehrsmitteln kann es vorkommen, dass einem nicht geholfen wird oder das zu wenig Rücksicht auf Menschen mit Beeinträchtigung genommen wird. Wenn dies der Fall ist, sollte man sich umgehend bei der Verkehrs GmbH melden und sich vorher Uhrzeit, Ort und Busnummer merken. Auch der Behindertenbeirat Braunschweig ist hier der richtige Ansprechpartner.

Inklusion wird vorgelebt!

Das “Podium für alle” möchte Probleme sichtbarer machen und ein Netzwerk schaffen – Vielfalt kann nur entstehen, wenn Menschen mit und ohne Beeinträchtigung sich begegnen und gemeinsam für ihre Rechte kämpfen. Seine eigenen Werte zu vertreten, erfordert viel Mut, aber es lohnt sich. Jeder von uns ist ein wichtiger Teil der Gesellschaft, in der es die Bedürfnisse aller zu berücksichtigen gilt. Steht auf und schließt euch zusammen!

Habt ihr Probleme, Fragen oder Anregungen? Hierhin könnt ihr euch wenden:

Zu den wichtigen Anlaufstellen für Menschen mit Behinderungen zählen z. B. der Behindertenbeirat Braunschweig,  die Freiwilligenagentur und die Lebenshilfe Braunschweig – z.B. in Siegfrieds Bürgerzentrum im Siegfriedviertel in der Nordstadt und natürlich wir von der Mansfeld-Löbbecke-Stiftung rund um das Kreativlabor Siegfriedviertel.